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Die Verwitteurung ließ und läßt noch immer einen Formenschatz
entstehen, der wesentlich vom Klima mitgeprägt wurde und wird. So
wird die Landschaft durch die Verwitterungsformen in eindrucksvoller Weise
überformt. Im Vordergrund stehen neben der physikalischen Verwitterung
auch chemisch gesteuerte Formen.
Ganze Landschaften Namibias, in denen vulkanische Gesteine vorherrschten,
wurden während dem tropoiden Feuchtklima der oberen Kreidezeit und
des Alttertiärs durch die Wollsackverwitterung geprägt. Unter
feuchttropischen Bedingungen entstehen subkutan durch Lösungsverwitterung
entlang von Klüften große Blöcke, sogenannte Wollsäcke.
Im Laufe der Zeit und einem klimatischen Wandel hin zu einem semiariden
Klima wurden diese freigelegt. In Namibia sind Wollsäcke in vielen
Gebieten zu finden, vor allem in den Graniten des Damara-Orogens, aber
auch an anderen Stellen, an denen vulkanisches Gestein auftritt.
Dies ist beispielsweise bei den Doleritgängen in der beeindruckenden
Landschaft des Köcherbaumwaldes der Fall. Wegen der hier vorkommenden
großen Wollsäcke wird dieses Gebiet auch Giants Playground,
also Spielwiese der Riesen, genannt. Die Wollsäcke in diesem Gebiet
sind nicht so idealtypisch gerundet wie dies für Wollsäcke normalerweise
üblich ist. Grund dafür ist die derzeit vorherrschende gesteinsspezifische
Verwitterung, in Form von Desquamation oder Abgrusung, die das Gestein
kantig macht.
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