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Die
verbreitung tertiärer Deckschichten in Namibia. |
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Fast
ein Drittel der Fläche Namibias ist von einer zusammenhängenden
Kalkkruste bedeckt, die sich in der Kalahari-Generation entwickelt hat.
Sie reicht im Südosten von der Grenze zu Botswana bis zum Weißrand
im Westen. Weiter nördlich erstreckt sie sich entlang der Ausläufer
des zentralnamibischen und des Otavi-Hochlandes und stößt im
Bereich des Omatakos weit nach Westen vor. Danach verläuft sie entlang
der Etosha-Pfanne fast bis zum Kunene. Einzelne isolierte Reste dieser Hauptkalkkrustengeneration
befinden sich im Raum Khorixas. Auch Kalkkrusten an Revieren am Namib-Rand,
zum Beispiel am Ugab und Kuiseb, gehören zu dieser Reliefgeneration.
Die Entstehung dieser Kalkkrusten wird ins Miozän gestellt. Auch jüngere
quartäre Kalkkrustenentwicklungen sind in Namibia zu finden (Blümel
& Eitel 1994). |
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Schematischer
Aufbau einer Kalkkruste. |
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Eine
Kalkkruste hat eine Gesamtmächtigkeit von einigen Dezimetern bis zu
wenigen Metern. An der Oberfläche ist meist eine wenige Zentimeter
dicke Lamellenkruste mit einem Kalkgehalt größer 95% entwickelt.
Darunter schließt sich die Oberkruste an. Die sehr stark verfestigte
Oberkruste kann bis zu 80 cm mächtig sein und hat im Mittel einen Kalkgehalt
von 80%. In der Oberkruste sind, je nach Host-sediment, also dem Sedimentkörper,
in welchem sich die Kalkkruste entwickelt hat, Hohlräume zwischen den
verkitteten Konkretionen entstanden. In der Unterkruste nimmt dann der CaCO3-Gehalt
immer weiter ab, bis er sich an den CaCO3-Gehalt des Ausgangsgesteins annähert.
Die Unterkruste ist zwischen 50 und 150 cm mächtig. Sie weist nur einen
geringen Verfestigungsgrad auf und ist deshalb morphologisch weniger widerstandsfähig.
Die Unterkruste geht dann in das präexistente Substrat über, das
je nach Standort variieren kann. |